Ordensfrau

RITA, DIE FRIEDENSSTIFTERIN

Rita wollte jetzt ihrem Herzenswunsch folgen und in das Kloster der Augustinerinnen in Cascia eintreten. Sie wurde jedoch abgewiesen aus Angst, das Kloster könne in die parteilichen Verfeindungen und Streitigkeiten um ihren verstorbenen Ehemann verwickelt werden. Rita wurde die Versöhnung der beiden Familien als Bedingung für einen Klostereintritt gestellt. Sie bemühte sich darum, öffentlich Frieden zu stiften zwischen der Familie der Mörder und der Familie ihres Mannes. Als sie eine Friedensurkunde erwirkte, in der bescheinigt wurde, daß man in Zukunft in Frieden und gegenseitiger Achtung weiterleben will, bewarb sie sich im Kloster erneut.
Rita hatte aus der Mitgift von 150 Gulden (Stadtgesetz von 1401) auch noch die kleine Klosterkirche aus ihrem Vermögen renoviert. Als Mutter jener Familien-Feindschaften wäre sie trotz aller persönlichen Unschuld, nichts anderes als eine gefährliche Mitschwester für alle geworden. Nun aber, mit der bestätigten Friedensurkunde hoffte sie, zugelassen zu werden. Dennoch waren die Schwestern und der zuständige Pater skeptisch und zögerten.

DREI HEILIGE

Zu ihrem Klostereintritt entstand die Legende des Flintenfelsens auf dem Scoglio. Die Legende fügt hinzu, ihre drei Lieblingsheilige: St. Augustinus, Johannes der Täufer und St. Nikolaus von Tolentin hätten sie auf den Flintenfelsen eingeladen, um sie von dort aus in das Kloster von St. Maria Magdalena zu geleiten, das ihr bis dahin unerbittlich verschlossen gewesen war. Auf dem 2. Teilbild des “sechsteiligen Gemäldes”steht Rita an der Klostertüre, neben ihr die drei heiligen Patrone. Unter diesem 2. Teilbild steht, wie die drei Heiligen Rita in einer Vision erschienen, damit sie Nonne würde.

KLOSTEREINTRITT UND DIE ERSTEN JAHRE IM KLOSTER

Aus Rita Loccius, verwitwete Mancini, wurde die Schwester Rita, die große hl. Rita.

Vom Klosterhof aus, dessen Zisterne und Pflaster schon vor Rita existierten, führt eine Tür in den kleinen Chor für die 10 oder 11 Mitschwestern, mit denen Rita hier betete. In diesem Chor wurden die Konventskapitel gehalten und da pflegte man auch die Profess abzulegen. Unter dem Chor befindet sich in gleicher Architektur wie dieser das sogenannte “Chörchen”. Beide sind durch eine schmale Steintreppe miteinander verbunden. Im “Chörchen” befand sich auf der gleichen Ebene wie der Kirchenboden das Kommuniongitter der Nonnen. Von hier aus führte eine Türe zur Empore, dem Matroneum, in dem die Schwestern der hl. Messe beiwohnten. Die Umrisse dieser Tür sind noch in der Chorwand zu sehen.
Unterschiede zwischen Chor- und Laienschwestern kannte man nicht. Wer lesen konnte, – und scheinbar war dies bei allen der Fall, – ging in den Chor zum hl. Offizium. Die anderen Schwestern beschäftigten sich mit der üblichen Hausarbeit. Auch kannte man keine eigentliche Ordenstracht. Als Kleid trug man das Gewand der vornehmeren älteren Damen. Die volle päpstliche Klausur war ebenfalls noch nicht eingeführt. Alle Nonnen konnten vom Kloster aus Arme und Kranke in der Stadt besuchen und betreuen. Wo es eine Träne zu trocknen galt, war für Rita eine Gelegenheit, ihre Liebe zu betätigen und für das Wohl von Leib und Seele der Menschen Sorge zu tragen. Wer wollte, konnte sich kanonisch auf ein Bußleben verpflichten, das mit einem feierlichen Versprechen wie eine Profess abgelegt und angenommen wurde. Die Formel des Versprechens lautete: “Wasser und Brot”. Rita hatte sich auf dieses Bußleben verpflichtet und es auch gelebt. >> Historie

 

KLOSTEREINTRITT UND DIE ERSTEN JAHRE IM KLOSTER

Aus Rita Loccius, verwitwete Mancini, wurde die Schwester Rita, die große hl. Rita.

Vom Klosterhof aus, dessen Zisterne und Pflaster schon vor Rita existierten, führt eine Tür in den kleinen Chor für die 10 oder 11 Mitschwestern, mit denen Rita hier betete. In diesem Chor wurden die Konventskapitel gehalten und da pflegte man auch die Profess abzulegen. Unter dem Chor befindet sich in gleicher Architektur wie dieser das sogenannte “Chörchen”. Beide sind durch eine schmale Steintreppe miteinander verbunden. Im “Chörchen” befand sich auf der gleichen Ebene wie der Kirchenboden das Kommuniongitter der Nonnen. Von hier aus führte eine Türe zur Empore, dem Matroneum, in dem die Schwestern der hl. Messe beiwohnten. Die Umrisse dieser Tür sind noch in der Chorwand zu sehen.
Unterschiede zwischen Chor- und Laienschwestern kannte man nicht. Wer lesen konnte, – und scheinbar war dies bei allen der Fall, – ging in den Chor zum hl. Offizium. Die anderen Schwestern beschäftigten sich mit der üblichen Hausarbeit. Auch kannte man keine eigentliche Ordenstracht. Als Kleid trug man das Gewand der vornehmeren älteren Damen. Die volle päpstliche Klausur war ebenfalls noch nicht eingeführt. Alle Nonnen konnten vom Kloster aus Arme und Kranke in der Stadt besuchen und betreuen. Wo es eine Träne zu trocknen galt, war für Rita eine Gelegenheit, ihre Liebe zu betätigen und für das Wohl von Leib und Seele der Menschen Sorge zu tragen. Wer wollte, konnte sich kanonisch auf ein Bußleben verpflichten, das mit einem feierlichen Versprechen wie eine Profess abgelegt und angenommen wurde. Die Formel des Versprechens lautete: “Wasser und Brot”. Rita hatte sich auf dieses Bußleben verpflichtet und es auch gelebt. >> Historie

 

KLOSTERZELLE

Rita hatte eine kleine, dunkle und nasskalte Zelle, in der sie in den letzten sieben Jahren mehr uns mehr ans Bett gefesselt war.

WEINSTOCK

Rita hatte vor ihrem Klostereintritt schon vieles bewältigt. Doch auch im Kloster hatte sie einige Prüfungen zu bestehen. Darauf weißt auch die Legende vom “Weinstock” hin. Zuerst namenlos, dann mit der Bezeichnung eines Pflaumenbaumes, bis es seit 200 Jahren als Weinstock in den Ausdruck der Legende einging. Heute noch steht die Pflanze im stillen Eckchen des Klosterhofes neben dem Choreingang.

STIGMATISATION

Am Karfreitag 1442 kam der berühmte Bußprediger Jacobus de Marchia (Jakob von der Mark) nach Cascia. Auch Schwester Rita ging nach S. Maria del Plebe, um den Prediger zu hören. Wieder im Kloster, brachte sie die Nacht im Gebet vor einem Kreuzesbild zu. Dabei war sie ohnmächtig davor zusammengebrochen und die Mitschwestern fanden sie am Karsamstagmorgen am Boden liegend mit einer Wunde auf der Stirn. Christus selbst hatte ihr mit einem Dorn aus seiner Dornenkrone dieses Zeichen seiner Liebe eingeprägt.

ROMPILGERIN

15 Jahre trug Rita die “Dornenwunde” . Während dieser Zeit schloss sich nur einmal diese Wunde, als sie sich mit ihren Mitschwestern aufmachte, nach Rom zu pilgern, um die Seligsprechung des hl. Nikolaus von Tolentino (einer ihrer drei Lieblingsheiligen) mitzufeiern. Die Erlaubnis zu dieser Pilgereise hatte sie nur unter der Bedingung bekommen, wenn sich die Stirnwunde verschließt. Das war 1446.

 

STERBEN UND TOD DER HEILIGEN RITA

Rita war die letzten 4 Jahre ihres Lebens in ihrer dunklen, nasskalten Zelle ans Bett gefesselt. Sehr wahrscheinlich hatte sie eine sehr schmerzhafte Polyarthritis (darauf deutet auch die Fehlstellung einer Zehe hin wie sie im Sarkophag zu sehen ist).

Rosen und Feigen

Winter 1447: Aus einer guten Tradition wissen wir um die Bitte Ritas, die sie kurz vor ihrem Tode an eine Verwandte richtete. Demnach sollte diese aus ihrem Gärtchen in Roccaporena eine blühende Rose mitbringen – und das mitten im kalten Winter. >> Legenden

Die hl. Rita starb am 22. Mai 1447

Den naiven Worten des ersten Biographen können wir ebenfalls die Schilderung ihres Todes entnehmen:”Nachdem sie alldas getan, was ich erzählt habe, und noch mehr, was ich in den Quellen selbst nicht fand, wurde sie von ihrem Herrn mit einer schweren Krankheit heimgesucht. Vier Jahre war sie bettlägerig. Der Körper war federleicht geworden. Sie aß und trank fast nichts mehr. Für alle war sie ein Spiegelbild der Geduld. Die Schwestern bemitleideten sie, vor allem jene, die an ihr Krankendienste verrichteten. Sie wunderten sich, dass sie noch am Leben bleiben konnte und schrieben diese Tatsache dem Empfang der hl. Kommunion zu.
Als die letzte Stunde Ritas gekommen war, vermachte sie den Schwestern ein ergreifendes Testament: – ‘Auf, meine lieben Schwestern, es ist Zeit! Ich muss von euch Abschied nehmen. Bleibt treu in der heiligen Liebe zu Jesus, der euch liebt’. – Die heilige Wegzehrung empfing sie mit großer Demut und Andacht, ermunterte daraufhin ihre Mitschwestern zu Beobachtung der Regel des hl. Augustinus, ermahnte auch zum Gehorsam der hl. römischen Kirche gegenüber; hatte ja das Schisma schmerzliche Wunden hinterlassen. Am Schluss legte sie ihre Hände in Kreuzesform auf die Brust und gab ihren letzten Segen, nachdem sie selbst von der Äbtissin gesegnet worden war. Hierauf bat sie alle in rührender Liebe um Verzeihung. Dann mahnte sie erneut: – ‘Bleibt treu, ich bitte euch, im heiligen Gehorsam, so wie ihr ihn der Äbtissin versprochen habt und versagt ihr nie die Tat des Dienens. Bleibt treu in der heiligen Friedenshaltung und in der brüderlichen Liebe. Und Gott segne euch’. – Alle die Tatsachen und Legenden, die mit Ritas Tod verbunden sind, verfolgen den einen Zweck, das schwere, opfervolle und von der Liebe bestimmte Leben in der Verklärung und Freude des erhöhten Herrn zu wissen.

Als Schw. Rita starb, läutenten alle Glocken in Cascia, ohne das irgendjemand sie zum Läuten brachte. >> Legenden

Der Leichnam der hl. Rita wurde mehrmals umgebettet. Ihr Leib ist unversehrt. Inzwischen gilt es als sicher, dass sie einbalsamiert wurde. Eine Erdbestattung hat es nie gegeben.

Sarkophag aus Glas in der Basilika S. Rita in Cascia

Mutter Teresa Fasce – Äbtissin des Klosters S. Rita in Cascia veranlasste 1947 den Bau der großen Basilika, um dem Ansturm der vielen Pilger einen würdigen Raum zur Verehrung der Heiligen zu geben. Die hl. Rita wurde in einen Glassarkophag umgebetet. Jährlich pilgern ca. 1 Mio. Menschen aus aller Welt zur hl. Rita, um ihr für ihre Hilfe zu danken und sie in ihren Nöten und Sorgen, um ihre Fürsprache bei Gott zu bitten.

Seligsprechung der hl. Rita

Wunder waren vor Papst Urban VIII. ein untrügliches und wesentliches Zeugnis für Heiligkeit waren. Man wäre jedoch falsch informiert, wollte man Wundertätigkeit mit Wundersucht gleichstellen. Ein im Jahre 1457 von einem offenbar nüchternen Notar begonnener Wunderkodex der hl. Rita besagt ausdrücklich, dass Gott um den armen Sünder weiß, der zu einem christlichen Leben nicht mehr den nötigen Mut aufbringt und deshalb durch ein Wunder auf das christliche Leben zu einem heiligen Leben verweist, “damit der Sünder wieder leben will und schließlich auch leben kann, wie die Heiligen lebten”.

In dieser sogenannten “Kurzen Biographie” des Notars von 1457 findet sich auch die wichtige Angabe, dass Rita vierzig Jahre im Kloster lebte, dort dem Herrn diente in Liebe und Caritas, in Fasten und Gebet. Das Vertrauen auf die hl. Rita und das Verständnis der Heiligen für jede menschliche Not ist durch die Jahrzehnte und Jahrhunderte durch viele dokumentarisch bezeugte Wunder in ununterbrochener Folge bis auf den heutigen Tag verbürgt. (D.T.)