Rita war die letzten 4 Jahre ihres Lebens in ihrer dunklen, nasskalten Zelle ans Bett gefesselt. Sehr wahrscheinlich hatte sie eine sehr schmerzhafte Polyarthritis (darauf deutet auch die Fehlstellung einer Zehe hin wie sie im Sarkophag zu sehen ist).
Rosen und Feigen
Winter 1447: Aus einer guten Tradition wissen wir um die Bitte Ritas, die sie kurz vor ihrem Tode an eine Verwandte richtete. Demnach sollte diese aus ihrem Gärtchen in Roccaporena eine blühende Rose mitbringen – und das mitten im kalten Winter. >> Legenden
Die hl. Rita starb am 22. Mai 1447
Den naiven Worten des ersten Biographen können wir ebenfalls die Schilderung ihres Todes entnehmen:”Nachdem sie alldas getan, was ich erzählt habe, und noch mehr, was ich in den Quellen selbst nicht fand, wurde sie von ihrem Herrn mit einer schweren Krankheit heimgesucht. Vier Jahre war sie bettlägerig. Der Körper war federleicht geworden. Sie aß und trank fast nichts mehr. Für alle war sie ein Spiegelbild der Geduld. Die Schwestern bemitleideten sie, vor allem jene, die an ihr Krankendienste verrichteten. Sie wunderten sich, dass sie noch am Leben bleiben konnte und schrieben diese Tatsache dem Empfang der hl. Kommunion zu.
Als die letzte Stunde Ritas gekommen war, vermachte sie den Schwestern ein ergreifendes Testament: – ‘Auf, meine lieben Schwestern, es ist Zeit! Ich muss von euch Abschied nehmen. Bleibt treu in der heiligen Liebe zu Jesus, der euch liebt’. – Die heilige Wegzehrung empfing sie mit großer Demut und Andacht, ermunterte daraufhin ihre Mitschwestern zu Beobachtung der Regel des hl. Augustinus, ermahnte auch zum Gehorsam der hl. römischen Kirche gegenüber; hatte ja das Schisma schmerzliche Wunden hinterlassen. Am Schluss legte sie ihre Hände in Kreuzesform auf die Brust und gab ihren letzten Segen, nachdem sie selbst von der Äbtissin gesegnet worden war. Hierauf bat sie alle in rührender Liebe um Verzeihung. Dann mahnte sie erneut: – ‘Bleibt treu, ich bitte euch, im heiligen Gehorsam, so wie ihr ihn der Äbtissin versprochen habt und versagt ihr nie die Tat des Dienens. Bleibt treu in der heiligen Friedenshaltung und in der brüderlichen Liebe. Und Gott segne euch’. – Alle die Tatsachen und Legenden, die mit Ritas Tod verbunden sind, verfolgen den einen Zweck, das schwere, opfervolle und von der Liebe bestimmte Leben in der Verklärung und Freude des erhöhten Herrn zu wissen.
Als Schw. Rita starb, läutenten alle Glocken in Cascia, ohne das irgendjemand sie zum Läuten brachte. >> Legenden
Der Leichnam der hl. Rita wurde mehrmals umgebettet. Ihr Leib ist unversehrt. Inzwischen gilt es als sicher, dass sie einbalsamiert wurde. Eine Erdbestattung hat es nie gegeben.
Sarkophag aus Glas in der Basilika S. Rita in Cascia
Mutter Teresa Fasce – Äbtissin des Klosters S. Rita in Cascia veranlasste 1947 den Bau der großen Basilika, um dem Ansturm der vielen Pilger einen würdigen Raum zur Verehrung der Heiligen zu geben. Die hl. Rita wurde in einen Glassarkophag umgebetet. Jährlich pilgern ca. 1 Mio. Menschen aus aller Welt zur hl. Rita, um ihr für ihre Hilfe zu danken und sie in ihren Nöten und Sorgen, um ihre Fürsprache bei Gott zu bitten.
Seligsprechung der hl. Rita
Wunder waren vor Papst Urban VIII. ein untrügliches und wesentliches Zeugnis für Heiligkeit waren. Man wäre jedoch falsch informiert, wollte man Wundertätigkeit mit Wundersucht gleichstellen. Ein im Jahre 1457 von einem offenbar nüchternen Notar begonnener Wunderkodex der hl. Rita besagt ausdrücklich, dass Gott um den armen Sünder weiß, der zu einem christlichen Leben nicht mehr den nötigen Mut aufbringt und deshalb durch ein Wunder auf das christliche Leben zu einem heiligen Leben verweist, “damit der Sünder wieder leben will und schließlich auch leben kann, wie die Heiligen lebten”.
In dieser sogenannten “Kurzen Biographie” des Notars von 1457 findet sich auch die wichtige Angabe, dass Rita vierzig Jahre im Kloster lebte, dort dem Herrn diente in Liebe und Caritas, in Fasten und Gebet. Das Vertrauen auf die hl. Rita und das Verständnis der Heiligen für jede menschliche Not ist durch die Jahrzehnte und Jahrhunderte durch viele dokumentarisch bezeugte Wunder in ununterbrochener Folge bis auf den heutigen Tag verbürgt. (D.T.)