Lebensweg
Kindheit
und Jugend
Heimat der heiligen Rita:
die Valnerina, ein Bergland in
Umbrien, Italien
Ritas Vater hieß Antonio Lottius (wie aus einem
Pachtvertrag von 1446 hervorgeht. Aus einer Quelle
ersten Ranges, die sogenannten “Italienischen Verse”
von Pater Nikolaus OSA wissen wir, dass er ein guter
Vater gewesen ist), "ein Vater, der seine Pflicht ernst
nahm", (wie er sagt). Nach der Tradition hieß die Mutter
Amata Lottius (geb. Ferri?); eine stille bescheidene
Frau, die in der Aufgabe als Frau und Mutter aufging.
Amata und Antonio Lottius, waren als "Friedensstifter"
und wegen ihrer Mildtätigkeit an den Armen geachtet.
Ihr einziges Kind, das ihnen erst im vorgerückten Alter
geschenkt wurde, ließen sie auf den Namen Margeritha
taufen, von dem der Kurzname Rita blieb.
Taufbecken in San Marien
in Cascia
Elternhaus in Rocca Porena
Von ihrem Zimmerfenster aus konnte sie direkt auf ihren geliebten Scoglio sehen, ein
spitzer Berg, auf den Rita oft zum Gebet stieg.
Zwei oder drei Dokumente beweiseuns, dass Rita des
Lesens kundig war.
In der humanistischen Geschichtsperiode Cascias waren
die Frauen nicht ohne Kultur: Viele konnten lesen, andere
auch schreiben.
Die kleine Rita führte ein stilles und heiteres Leben
an der Seite ihrer alten Eltern.
Außenansicht mit Blick auf
das Zimmerfenster der hl. Rita
Die Darstellung von Christus
am Karsamstag ist schon im
Elternhaus zu finden.
Unterwegs zwischen Cascia und
Roccaporena ging Rita wohl
gewöhnlich den Corno entlang.
Wenn er aber zornig das Tal
überschwemmte, wie es zuweilen
heute noch vorkommt, dann
musste sie von Cascia nach
Ocosce hinaufsteigen, um den
steilen Abhang nach Roccaporena
hinunter zu nehmen.
Vermutlich fanden die jungen Freundinnen Ritas Vater
etwas altmodisch. Sie aber vermisste keineswegs das
Mädchenlachen zu Hause, noch zerbrach sie sich den
Kopf über komplizierte Modeprobleme. Die Sorge über die
üblichen kleinen Eitelkeiten nahm sie nicht gefangen und
so hatte ihre Seele schon frühester Jugend an jenen
Tiefgang, in dem sie ihr ganzes Leben in Liebe vollzog.
Die Familie musste offensichtlich zum wohlhabenden
Bürgerstand gehören, wenn sie wie die bürgerlichen
Familien Cascias der Sitte treu blieb, ihr Kind frühzeitig zu
verheiraten.
Der Fluß "Corno"
Taufe
Gott rief Rita in seinen Dienst; aber sie war die einzige Tochter ihrer alten Eltern. Und diese trugen sich mit der Absicht, - und sie
mussten sie haben! - ihr Kind zu verheiraten. In der entlegenen umbrischen Bergregion bedeutete es eine Alterssicherung.
Als Rita voller Freude ins Haus trat und ihre Berufung den Eltern mitteilte, musste sie zum ersten Male erkennen, dass alle Liebe
einen Dorn in sich birgt. Einen Dorn für sie selbst, einen nicht weniger schmerzlichen für die Eltern. Ihre liebe Rita, ihr Kind, das
ihnen nie auch nur die geringste Enttäuschung bereitet hatte, schien sich auf Phantastereien zu versteifen. Es war also ganz klar,
dass sie den Plan der alten Eltern von sich wies, der auf die Heirat drängte.Und sie mussten ihn durchführen, bald und rasch, noch
vor ihrem Tode. Schon war eine Anzahl von Bewerbern in Betracht gezogen worden: Und jetzt versetzte ihnen Rita diesen
Schrecken.
Wie konnten sie in Frieden diese Welt verlassen, wenn sie ihre Tochter allein wussten, allein in einer Stadt wie Cascia, die so voller
Gewalttätigkeit und wilden Aufruhrs war. Außerhalb der Stadt war die Situation nicht besser. Banden und Banditen
durchschwärmten die Gegend. Am Horizont zeichneten sich bereits die dunklen Wolken des Schismas ab, das 1378 zum
Durchbruch kam. Wie berechtigt waren also die Sorgen Antonios und Amatas, die ihre Rita nicht ohne Schutz in dem stürmischen
Meer der Wirrnisse lassen wollten!
Sie mussten handeln! - und rasch handeln. Eine Cascianerin konnte sich ohne Zustimmung der Eltern weder verheiraten noch ins
Kloster gehen. So wollte es die strikte Vorschrift des Stadtgesetzes. Gaben die Eltern nicht die Zustimmung zu Ritas Zukunft, wer
kann ihr dann nach ihrem Tode beistehen? Vielleicht würde ein grausamer Betrüger über ihre Hand verfügen. Sogar die Herren
Konsulen hätten das Recht der Vormundschaft über sie. Und vielleicht hatten die Eltern berechtigte Gründe, dem Klosterleben
Cascias in jener Zeit mit einigem Misstrauen gegenüber zu stehen. >> Historie
Sicht von oben
Die Quelle auf dem Scoglio
Unterwegs im Nußtal
Die Höhlen der Einsiedlermönche
Die
Kapelle in der Einsiedelei
Rita machte sich öfter auf den Weg und holte sich Rat bei Pater Ugolino in der Einsiedelei Santa Croce im Nußtal, dem heutigen Santa
Maria della Stella. Pater Ugolino rät Rita zum Gehorsam ihren Eltern gegenüber und damit zur Heirat.
Einsiedelei
Der "Karsamstag-Christus"i
Ein Marienkäfer in der Einsiedelei
Die "stillende Mutter Gottes"
Der Wasserfall in der Einsiedelei, nicht immer hat er so wenig Wasser
Vom Tage dieser Entscheidung an bis zum Jahre 1407 wusste Rita um zwei Berufungen in ihrer Seele, die ihr schmerzliches Geheimnis
blieben. So wurde Rita also verheiratet oder man tat vielmehr das, was in Cascia gleichbedeutend war: man versprach sie in die Ehe mit
einem jungen Manne aus Rocca Porena.
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Gemälde in der Kirche
San Marien in Cascia
Einsiedlerin
Die hl. Rita wurde um 1371 in
Rocca Porena geboren,
einem kleinen Dorf im
umbrischen Bergland,
etwa 150 km nord-östlich von
Rom.
Eine Einsiedlerin sagte die Geburt einer
“Perle” voraus, was auf die hl. Rita
bezogen wurde, deren Name Margarita
”Perle” bedeutet.
>> Legenden
>> Name
Die Taufe war in der Pfarrkirche Santa Maria della Plebe zu Cascia (nach dem damals geltenden Stadtrecht war Rocca Porena nur
eine Filialkirche). Wahrscheinlich ist das Weihwasserbecken, das man noch heute dort sehen kann, das Taufbecken, in dem Rita in
die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen wurde. Dahinter wurde eine Steinplatte angebracht mit dem Motiv der Bienen- und der
Rosenlegende.
>> Legenden
Nach neueren Forschungen ist es allerdings denkbar, dass Rita im Augustinerkloster oben auf dem Berg getauft wurde.
Im Elternhaus noch zu sehen:
Bekannt sind uns ihre Besuche im Kloster von S. Maria Magdalena, in dem sie
möglicherweise eine Verwandte als Nonne hatte, jedenfalls aber waren es Frauen ihrer
sozialen Stellung.
Auch wissen wir von ihren Gängen nach S. Augustin, jenem mächtigen
Kirchenkomplex, der nahe bei der Festung und den Regierungspalästen lag.
Cascia - die Handelsstadt, 4 km von Rocca Porena entfernt
Es ist nicht undenkbar, dass Rita in der Kirche des hl. Augustinus zur Augustinerin
wurde. Jedenfalls wählte sie jene drei Heiligen, Augustinus, Johannes den Täufer und
Nikolaus von Tolentin zu ihren persönlichen Patronen, die in dieser Kirche verehrt
wurden.
Eine der alten Straßen
in Cascia
Mitten in Rocca Porena liegt der Scoglio. Oft stieg Rita auf ihn hinauf, um in der Stille im Gebet zu verweilen. Dort reifte wohl
auch ihr Entschluss, in das Kloster der Augustinerinnen in Cascia einzutreten. Hier suchte sie nach Antworten auf Ihre Fragen.
Der Berg "Scoglio" (früherer Name: Schioppo)
Scoglio
Der Fels auf dem Scoglio
Die Kirche auf dem Scoglio - heute
Sicht von oben
Die Eltern wünschten die Heirat der Tochter, sie selbst wollte ihrer Sehnsucht folgen und ins
Kloster einzutreten, um ihr Leben ganz in Gott fallen zu lassen.
Augustinerkloster in Cascia
Sicht auf Cascia - heute
Blick ins Land (von den Arkaden - heute)
Durchgang zu den Höhlen
Feigenbaum vor den Höhlen
Feigen in der Einsiedelei